Vogelbeerdigen

Der Brauch des Vogelbeerdigens: Ein besonderer Abschied an der Vogelstange „Zum Dicken Stein“

Das Vogelbeerdigen ist eine traditionsreiche und zugleich humorvolle Zeremonie unseres Schützenvereins St. Michael Marbeck, die eine Woche nach dem Schützenfest stattfindet. Nachdem der hölzerne Vogel am Schützenfest-Montag abgeschossen wurde, verabschiedet sich die neue Throngemeinschaft mit einer feierlichen Beerdigung von den Überresten.

Im idyllischen Wäldchen hinter der Vogelstange „Zum Dicken Stein“ wählt der langjährige Lochgräber Michael Rötzheim eine geeignete Stelle aus und bereitet das Grab vor. Der König, die Königin und die gesamte Throngemeinschaft unterstützen tatkräftig beim Ausheben des Lochs. Anschließend werden die Überreste des Vogels, kleine Andenken und eine Zeitkapsel in das Grab gelegt. Die Zeitkapsel wird von den Königsadjutanten vorbereitet und kann persönliche Erinnerungen, Botschaften oder kleine Symbole des Schützenjahres enthalten. Ein frisch gepflanzter Baum markiert die Stelle und sorgt dafür, dass die Erinnerung an das Fest weiterwächst.

Oft wird die Beerdigung von einer heiteren „Grabrede“ begleitet, die an die Höhepunkte des Schützenfestes erinnert. Begossen wird der Moment traditionell mit einem Bier oder einem Schnäpschen, was die lockere Atmosphäre unterstreicht. Alle Marbecker, Mitglieder und Freunde des Vereins sind herzlich zu dieser besonderen Zeremonie eingeladen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt: Ein Imbiss vom Grill lädt zum Verweilen ein, und der Abend klingt in gemütlicher Runde aus.

Im Anschluss besorgt die Throngemeinschaft einen Grabstein mit einer Plakette, die das Fest und den Vogel verewigt. Über die Jahre sind so bereits über 20 solcher „Grabstellen“ entstanden, die zu Spaziergängen durch das Wäldchen und zu Erinnerungen an vergangene Schützenfeste einladen.

Früher fand das Vogelbeerdigen direkt am Tag nach dem Schützenfest und oft im Garten des Königs statt. Heute jedoch hat sich das Wäldchen hinter der Vogelstange „Zum Dicken Stein“ als idealer Ort etabliert, an dem Gemeinschaft und Tradition auf besondere Weise gepflegt werden.