Geschichte

Neuere Geschichte des Vereins

Das eigentliche Geburtsjahr des Schützenvereines, zunächst als Allgemeiner Bürgerschützenverein Marbeck, war 1927. Versammlungen und Wahlen fanden nahe des Marbecker Bahnhofs in der Gastwirtschaft Hinsken statt.

Nach dem 2. Weltkrieg lebte die Schützentradition wieder auf. Im Mai 1948 feierte man in Marbeck das erste Schützenfest nach dem Krieg nachdem man bereits ein Jahr zuvor gesellig auf dem Hof Bösing zusammengekommen war. Der damalige Festwirt Spangemacher konnte nur alkoholfreies Dünnbier ausschenken, daher brachten viele Festteilnehmer ihren selbstgebrannten Schnaps Marke „Balkenbrand“ mit. Aber auch andere schwierige Bedingungen waren zu meistern. Der Besitz von Schußwaffen war strengstens verboten. Das Vogelschiessen mußte also in einer anderen Form ablaufen. Als Ersatz für den hölzernen Vogel nahmen die Schützen eine Runkelrübe. Geschossen wurde mit einer Armbrust. Sämtliche Ausrüstungsgegenstände und Uniformstücke waren durch die Kriegswirren verloren gegangen. Unter großen finanziellen Opfern schaffte der Verein sich all das wieder an, was einem Schützenfest den äußeren Glanz verleiht. Noch 1950 mußte jedes Vorstandsmitglied 50,00 Deutsche Mark vorstrecken, damit das Fest gefeiert werden konnte.

Am 18. und 19. Mai 1952 begingen die St. Michael Schützen in Marbeck ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum. Bereits damals waren Nachbarvereine sowie Vertreter von Politik, Verwaltung und Geistlichkeit zu den Feierlichkeiten eingeladen. Das Jubiläumskönigspaar Heinrich Knufmann und Luise Föcking heftete zur Erinnerung an das allseits gelobte Fest eine goldene Krone an die Fahne des Vereins.

Die zentrale Veranstaltung der Schützenfeste, das Vogelschiessen, fand ursprünglich in der Nähe des Marbecker Ehrenmals statt.

Später stand die Vogelstange dann unter anderem am Rande eines kleinen Tannenwaldes beim Gehöft Buß, an der Schule I und auf Föckings Wiese bei Schwane-Blömer heute Hösing. Seit 1969 nutzt der Schützenverein ein Gelände an der Straße „Zum Haselhof“ als Vogelstange und Festplatz. In vielen Arbeitseinsätzen schufen die Schützen eine hervorragend für den Festbetrieb hergerichtete Anlage. Insbesondere die idyllisch in einem Wäldchen gelegene Vogelstange „Zum Dicken Stein“ bietet das ganze Jahr über ein Ziel für zahlreiche Besucher.

Über all die Jahre wurde die Tradition der Schützen von Generation zu Generation weiter vermittelt. Dabei hat sich erhalten, dass das Schützenfest in Marbeck Menschen aller Altersstufen aus nah und fern in unserer Heimatgemeinde zuammenführt. Ob Musik und Tanz, ausgelassenes Feiern, besinnliche Augenblicke am Ehrenmal oder Ehrgeiz und Spannung an der Vogelstange, all diese Punkte haben wir von unseren Vorgängern übernommen und pflegen wir zur Freude aller, die mit uns feiern, weiter.

In Marbeck übernahmen hier für die Präsidenten Hermann Stenkamp ab 1927, Hermann Kapell ab 1931, Wilhelm Voßkamp ab 1956, Josef Grotendorst ab 1962, Hannes Becker ab 1970, Günter Stork seit 1995 und Johannes Becker seit 2010 die Verantwortung. Lebendig bleibt diese Tradition jedoch nur mit dem allgemeinen Engagement vieler Schützen für ein gemeinsames Fest von Jung und Alt sowie einheimischen und auswärtigen Besuchern als Zeichen menschlicher Vebundenheit.